Die Vorgeschichte meiner Bandit

Warum die 400er Bandit?

Im Jahr 2011, als ich meinen Motorrad-Führerschein gemacht habe, stand ich vor der Frage, welches Motorrad ich mir nun als erste richtige Maschine zulegen werde. Und da ist mir fast sofort die Suzuki GSF 400 Bandit in den Sinn gekommen, da ich schon seit dem Teenageralter von diesem Motorrad fasziniert war und davon über viele Jahre geträumt habe. Es war mir bewusst, dass dies ein seltenes Motorrad ist und ich vermutlich nicht so viel Auswahl bei einer Suche nach der passenden Maschine haben werde. Und mit dieser Vorstellung ging ich auf einen bekannten Online-Markt für Fahrzeuge. 

Der schöne Vierzylinder aus der GSX-R400 - dem legendären Sportbike der 80er, das in Europa leider wenig bekannt war
Vier Zylinder trotz nur 400 ccm gehören heute leider der Vergangenheit an

Die Auswahl und der Kauf des Motorrads

Ohne viel Suchparameter eingegeben zu haben, habe ich „ganze“ fünf Anzeigen im Umkreis von 200 km um meinen Wohnort gefunden. Die Preise der gefundenen Bandits lagen zwischen 1500 und 3500 Euro, die Kilometerleistungen zwischen ca. 30.000 km und 60.000 km und die Baujahre bzw. Jahre der ersten Zulassung zwischen 1991 und 1995. Ich hatte damals nicht so viele Kriterien für die Kaufentscheidung und der Preis war eins der Wichtigsten. Ich bin in dieser Zeit gerade mit meinem Zivildienst fertig geworden und habe eine Berufsausbildung angefangen. Soll heißen – mein Budget war ziemlich begrenzt. Der technische Zustand hat für mich natürlich auch eine Rolle gespielt. Allerdings war mir von Anfang an klar, dass es schwierig wird, eine unverbastelte und gepflegte Maschine ohne Wartungsstau zu finden, und das noch zu einem angemessenen Preis – vor allem bei der sehr beschränkten Auswahl an Angeboten. Dennoch konnte ich tatsächlich zwei Maschinen finden, die meinen groben Vorstellungen entsprochen haben. Zumindest nach der Angebotsbeschreibung 😁

1. Verkaufsanzeige
2. Verkaufsanzeige

Zwischen diesen beiden Angeboten musste ich mich im Endeffekt entscheiden. Rein vom Bauchgefühl und von der Optik her hat mich das erste Motorrad am meisten angesprochen. Die Pro-Argumente aus der rationalen Sicht waren für mich die Neuteile: Reifen, Batterie und Zündkerzen. Bei der zweiten Variante war die Kilometerleistung dafür fast vier Mal geringer. Außerdem waren bei dieser Bandit einige Tuningteile verbaut, wie Sportauspuff, Miniblinker, Superbikelenker und Sportspiegel. Aber optisch fand ich die erste Maschine aus meiner damaligen Sicht doch schöner. Heutzutage hätte ich mich definitiv für die zweite Bandit entschieden allein wegen der viel geringeren Kilometerleistung. Vorausgesetzt sie wäre technisch auch tatsächlich in einem guten Zustand. Aber wie ich damals noch relativ unerfahren war, ging ich eher nach dem ersten Eindruck vor allem wegen der schwarzmatten Lackierung. Und eine Sache, die ich damals irgendwie gar nicht bedacht habe, war die offene Leistung, die ich zu dieser Zeit sowieso noch nicht fahren durfte aufgrund der beschränkten A-Kategorie, die es mittlerweile gar nicht gibt und mit der man nur bis 34 PS fahren durfte. Soll heißen – ich hätte diese Bandit drosseln müssen, wobei die zweite Maschine dagegen schon gedrosselt war und dieser Aufwandsersparnis für mich damals natürlich auch vom Vorteil wäre. Das alles spielt heute aber sowieso gar keine Rolle mehr, da ich mich für die erste Bandit entschieden habe, noch bevor ich sie besichtigt habe. Und die andere habe ich mir nicht mal angeschaut, was ich heute ein wenig bereue. Ich möchte den ganzen Besichtigungs- und Kaufprozess jetzt nicht in Details beschreiben, möchte hier aber erwähnen, dass die schwarzmatte Bandit insgesamt schon meiner Vorstellung und Erwartung entsprochen hat. Und dazu konnte ich den Preis von 1500€ auf 1200€ herunterdrücken. Und so kam der Kauf zu Stande. Das Motorrad stand 70 km von meinem Wohnort entfernt und ich habe mich für die Abholung mit einem Transporter entschieden, weil ich mich damals noch nicht sicher genug gefühlt habe, um direkt solch eine „lange“ Strecke mit der neuen Maschine zu fahren, an die ich mich noch nicht gewöhnt habe.